Belastbarkeit Thermostatschalter

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Blauer Klaus
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Belastbarkeit Thermostatschalter

Beitrag von Blauer Klaus » 03.03.2009, 22:25

Ich habe meinen S9 auf Elektrischen Lüfter umgebaut.
Nun weiß ich aber nicht wie hoch die Belastbarkeit ( Amper) der Thermostatschalter hat.
Den Umbau habe ich gemacht , da das alte System schrott gegangen ist. Auch spare ich
einen Keilriemen, der nicht kapputt gehen kann.
Ich bin ein Optimist, ich hänge mich erst auf,
wenn alle Stricke reißen.

Harald
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Re: Belastbarkeit Thermostatschalter

Beitrag von Harald » 03.03.2009, 23:30

Moin,bei meinem ex S 80 habe ich ein Relais zwischen geschaltet und vom Thermostatschalter angesteuert.Das ist also kein Problem.Ein Problem kann die Lichtmachiene werden.Berechne mal die Last der Lichtmaschiene.Nicht die Taglast beim fahren,bei einer Nachtfahrt hat die damalige Standard Lichtmaschiene wegen Überlast den Betrieb eingestellt.Ich hoffe die Angaben können helfen ,Harald der ex Kontakti

Tauchteddy

Re: Belastbarkeit Thermostatschalter

Beitrag von Tauchteddy » 04.03.2009, 19:47

Ich schalte auch bloß ein Relais mit dem originalen Thermoschalter. Was für einen Lüfter hast du genommen?

Blauer Klaus
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Re: Belastbarkeit Thermostatschalter

Beitrag von Blauer Klaus » 04.03.2009, 20:30

Hallo Leute

Erst mal vielen Dank für die Antworten. Als Lüfter habe ich einen Hochleistungslüfter
genommen, hat aber nur einen Durchmesser von 50 cm . Ich habe deswegen ein bißchen
Basteln müßen , damit die Luft nur durch den Kühler geht. Funktioniert einwandfrei,
sogar so gut ,das die Einschaltzeit kürzer ist als beim Original. Meine nächste Frage
ist , da das ganze jetzt verkehrt herum geht, wie ist das mit der Leistung ,weil wenn
der Lüfter sich einschaltet der Motor warme luft zieht ?
Ich bin ein Optimist, ich hänge mich erst auf,
wenn alle Stricke reißen.

Tauchteddy

Re: Belastbarkeit Thermostatschalter

Beitrag von Tauchteddy » 04.03.2009, 20:38

Wie, verkehrt herum? Ich habe meinen Lüfter genau dort montiert, wo auch der Originallüfter war, und ebenfalls saugend. Du nicht?

Harald
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Re: Belastbarkeit Thermostatschalter

Beitrag von Harald » 05.03.2009, 00:28

moin ! bei dem damaligen Umbau habe ich Spal-Lüfter montiert mit der Ansaugseite aus dem Originalbereich .Es wurden 3 Ventilatoren montiert .1mal 50cm und darüber
2mal cirka 30cm neben einander. Der erste Versuch mit 1 mal 50 cm brachte nicht genug.Bei der Gelegenheit wurde der Kühler auch erneuert und als 3lagiger montier.
Zur Zeit habe ich noch einen Satzt Lüfter ,die ich bei dieser Gelegenheit zum Verkauf anbiete.Harald der ex Kontakti

Tauchteddy

Re: Belastbarkeit Thermostatschalter

Beitrag von Tauchteddy » 05.03.2009, 07:10

Meiner ist 43cm im Durchmesser und reicht dicke ... Gut, ich war noch nicht in der Sahara :-)

Blauer Klaus
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Re: Belastbarkeit Thermostatschalter

Beitrag von Blauer Klaus » 05.03.2009, 18:31

Hallöchen

Also der Lüfter blieb am originalem Platz. Da der Lüfter zu schmal baut ,
habe ich ein Blech gearbeitet, das so groß ist wie der Tricher des Kühlers.
In diesem Blech habe ich in der mitte ein Loch geschnitten , was dem Umfang des
Lüfters entspricht, daher kann die Luft nur durch den Kühler geblasen werden.
Aber der alte Ventilator hat gesaugt, den neuen Lüfter lasse ich blasen ,damit er
nicht noch Thermisch belastet wird. Original wird die Luft von der Seite angesaugt
und nach hinten rausgeblasen, jetzt geht es andersherum.Genug kühlung bringt die
Sache wohl ich sehe nur das Problem, das die Ansaugluft für den Motor zu warm wird
und er Leistung verliert.

MfG Klaus
Ich bin ein Optimist, ich hänge mich erst auf,
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Tauchteddy

Re: Belastbarkeit Thermostatschalter

Beitrag von Tauchteddy » 06.03.2009, 06:09

Die Sorge hätte ich allerdings auch. Ich habe keine Sorge um meinen Lüfter, der ist dafür gebaut, im heißen Luftstrom zu arbeiten. Vor den Kühler blasend, also so, dass die Luft den gewohnten Weg nimmt, ging nicht?

Henning B
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Re: Belastbarkeit Thermostatschalter

Beitrag von Henning B » 09.03.2009, 18:09

Guten Tag rundum,

Zwei Kardinalfragen stehen hier im Raum.

Die erste ist leicht zu beantworten: Eine Erhöhung der Temperatur der Ansaugluft um 10K (°C) reduziert die Motorleistung um rund 3%. Wenn die den Kühler durchströmende Luft effektiv kühlen würde und den Kühler mit beispielsweise 50°C verlässt und so in den Ansaugtrakt gelangt, gehen also rund 10% der Motorleistung verloren. Zudem wird die Verbrennung schlechter und die Umwelt verstärkt belastet, womöglich raucht der Motor sogar.

Ob die Luft allerdings so stark erwärmt wird ist in Frage zu stellen, damit wären wir bei der zweiten Frage, ob der gewählte Einbau nämlich in der Lage ist eine effektive Kühlung der Kühlflüssigkeit zu gewährleisten.

Die Leistung eines Kühlers ist so berechnet, dass er auf der gesamten Tauscherfläche weitgehend gleichmässig mit Luft durchspült wird. Das wird mittels eines großen, genau auf die Kühlerfläche abgestimmten Ventilators erreicht, der die Luft aus einem Luftleitkasten absaugt. Ein solcher Ventilator sollte frei blasen können. Wird, wie im beschriebenen Fall, ein kleiner Ventilator vorgebaut, der auch noch drückt, wird die Kapazität des Kühlers bei weitem nicht ausgenutzt. Das mag in der jetzigen Jahreszeit und entsprechenden Temperaturen ausreichen, bei wärmeren Umgebungstemperaturen kann es kritisch werden.

Drei Gründe sind dafür verantwortlich:
Ein Saugventilator saugt und drückt nicht, dafür ist die Flügelform verantwortlich. Wenn er doch drücken muss, also nicht frei blasen kann, dreht er schnell durch. Wie beim festgefahrenen Bus: Die Räder drehen sich schnell, voran geht es trotzdem nicht. Der Ventilator verwirbelt dann mächtig Luft, macht ein ordentliches Geräusch, verbraucht etwas Strom, weniger als wenn er normal blasen würde, fördert aber auch nur eine geringe Luftmenge.
Aus einem Ventilator herausgedrückte Luft wird korkenzieherartig wirbelnd in gerade Richtung der Ventilatorachse abgeblasen. Wenn sich dem nun das Kühlernetz entgegen stellt weil der Ventilator verkehrt herum montiert wurde, bremst dies die Luft massiv ab, bis sie sich dort durchquetscht. Durch die nicht direkt angeblasenen Bereiche des Netzes kommt fast gar keine Luft durch. Die Luft biegt nämlich leider nicht vor dem Netz rechtwinklig ab, um im Außenbereich ein freies Loch zu finden und dort, nach einer weiteren rechtwinkligen Kurve durchschlüpfen zu können. Sie wählt den direkten Weg gerade aus und wartet nötigenfalls auf Durchlass. Es wird also nur ein Teil der Netzfläche gekühlt.
Da die Kühlflüssigkeit deswegen an manchen Stellen des Kühlers normal, an anderen aber nur gering gekühlt wird, hat das daraus entstehende Gemisch, das den Kühler verlässt, eine höhere Temperatur als es bei einer ordentlichen Kühlerbelüftung haben würde.

Dies lässt sich leicht demonstrieren und messen, wer Spass daran hat mag bei mir vorbeischauen und die Demonstrations- und Messgeräte befragen.

Schlussfolgerung: Den Originalzustand möglichst nicht verändern. Wenn doch, dann mit identischen Ventilatorradius und identischem Ventilatorprinzip (meistens Saugventilatoren). Der Ventilatormotor sollte die Wärme vertragen, das wurde schon zutreffend angemerkt. Werden mehrere Ventilatoren nebeneinander montiert, müssen sie immer parallel angesteuert werden. Und in den Ansaugtrakt des Motors sollte nur kühle, staubarme Luft gelangen.

Der S6 mit seiner thermostatisch gesteuerten Kühlerjalousie löst das Problem gezielt: Wenn die sich schliesst, kann der Ventilator keine Luft mehr ansaugen. Er dreht dann durch, fördert keine Luft mehr, macht den oben beschriebenen Radau, benötigt aber kaum zusätzliche Motorkraft. Gar nicht so dumm, was Otto Kässbohrer und Georg Wahl vor 54 Jahren konstruiert haben.

Viele Grüße von

Henning B.ossow
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